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„Volkskrankheit“ Hämorrhoiden: Symptome und Ursachen
Sprechen Sie mit uns über das Tabuthema
Die meisten Menschen, die wegen Beschwerden am Enddarm einen Proktologen aufsuchen, vermuten sofort ein Problem mit den Hämorrhoiden. Doch oft steckt etwas anderes dahinter: Häufiger als Hämorrhoiden sind Analthrombosen – umgangssprachlich „äußere Hämorrhoiden“ genannt – oder bei Blutungen und starken Schmerzen ein Afterriss (Analfissur) die Ursache.
Erfahren Sie hier alles über die Symptome eines Hämorrhoidalleidens und welche Behandlungsmöglichkeiten, wie etwa die schonende Lasertherapie, für Sie in Frage kommen könnten. Zudem beleuchten wir die wichtigsten Ursachen und Risikofaktoren: Welchen Einfluss haben Pressen beim Stuhlgang, chronische Verstopfung, sitzende Tätigkeiten, die Einnahme von Abführmitteln oder auch Analsex?
Der Proktologe versteht darunter (auch: Hämorriden) auf Höhe des Schließmuskels ringförmig angeordnete Schwellkörper im Enddarm (Anus), auch „Corpus cavernosus recti“ genannt.
Ihren Namen haben diese gut durchbluteten Gefäßpolster von dem griechischen Wort für Blutfluß (haíma = Blut; rhoos = fließen).
Welch ein treffender Begriff: Die Blutversorgung von Rektum und Anus wird durch vier Arterien gewährleistet, deren Endäste die schwammartigen Blutgefäße (Sinusoide) im Inneren der Hämorrhoiden füllen.
Bei Anspannung des Schließmuskels füllt sich der Plexus haemorrhoidalis und führt so zu einem luft- und flüssigkeitsdichten Abschluss des Analkanals. Entspannt sich der Muskel, entleert sich das Corpus cavernosum recti. Eine ungehinderte Stuhlpassage ist gewährleistet.
Hämorrhoiden sind also ein Funktionsgewebe und werden nur zum Problem, wenn sie sich dauerhaft vergrößern oder durch eine Bindegewebsschwäche nach außen vorfallen (Prolaps).
Hämorrhoiden entstehen in der Pubertät und sind mit Kollagenfasern und Muskelfasern in der muskulären Darmwand verankert.
Das Vorhandensein von Hämorrhoiden ist also der Normalzustand und keine Krankheit.
Daran erkennen Sie, ob Sie an Hämorrhoiden leiden
Warum kommt es zu Juckreiz? Die Hämorrhoiden befinden sich in der Übergangszone von der Schleimhaut des Enddarms zur normalerweise trockenen, äußeren Haut. Wie der Name schon sagt – Schleimhaut produziert Schleim. Vergrößerte Hämorrhoiden können wie „der Fuß in der Tür“ den Schließmuskel blockieren und damit die Passage von Schleim und Feuchtigkeit auf die Haut zulassen. Die Folge sind Hautreizungen (irritatives Analekzem). Wenn die leicht geschädigte Haut ihre Barrierefunktion verliert, wird sie anfälliger für Darmbakterien und Verdauungsenzyme im Stuhl. Der Prozess verselbständigt sich.
Bei manchen Hautkrankheiten (Schuppenflechte, Neurodermitis) findet man aus diesem Grund auch einen isolierten Befall der vorgeschädigten Haut im Bereich des Anus.
Blut im Stuhl gilt als Alarmsymptom für Darmkrebs und führt daher nicht selten zur Verunsicherung. Die überwiegende Mehrzahl aller Blutungen hat aber gutartige Ursachen. Die Art der Blutung gibt Hinweise über die wahrscheinliche Ursache: leichte Spuren von hellrotem Blut am Toilettenpapier sind häufig Zeichen eines Ekzems oder von vergrößerten Hämorrhoiden. Auch eine Analfistel oder Steißbeinfistel können solche Blutspuren bedingen. Tropfende Blutungen sind typisch für die Analfissur. Blutbeimengungen zum Stuhl oder geronnenes Blut ist verdächtig auf eine Blutungsquelle im Dickdarm. Der Proktologe wird daher zunächst eine Spiegelung des Enddarms vornehmen und eine eventuell sichtbare Blutungsquelle behandeln. Zur Sicherheit wird er in der Regel eine Darmspiegelung (Koloskopie) veranlassen, um alle Zweifel der Ursache der Blutungen auszuräumen.
Die Verminderung oder der Verlust der Stabilität des Bindegewebes kann dazu führen, dass ein Hämorrhoidenknoten gegenüber dem Schließmuskel und der Muskulatur der Darmwand beweglich wird. Der Knoten kann dann beim Toilettengang oder spontan aus dem Enddarm hervortreten. Wenn ein solcher Vorfall (Prolaps) von selbst wieder zurückgeht, spricht man vom Stadium II, wenn man ihn zurück schieben muss, vom Stadium III des Hämorrhoidalleidens. Das Hervortreten der Hämorrhoide führt zur Störung der Feinabdichtung (Nachschmieren, Wäscheverschmutzung) und Feuchtigkeit um den Anus. Dies kann wiederum Hautreizungen (irritatives Analekzem) mit Juckreiz und Wundsein bedingen.
Die Hämorrhoiden sind eigentlich ein nützlicher Bestandteil des sogenannten Kontinenzorgans und sorgen im Zusammenspiel mit dem Schließmuskel für die Feinabdichtung. Bei einer Vergrößerung oder Verlagerung der Hämorrhoiden kann diese Feinkontinenz leiden. Die Patienten klagen dann über Absonderung von Feuchtigkeit oder Stuhlschmieren. Mit einer echten Schließmuskelschwäche hat dieses Symptom meist nichts zu tun. Oft hilft schon die Optimierung der Stuhlzusammensetzung (Aufbau der Darmflora, pflanzliche Quellstoffe), um wieder eine normale Funktion herzustellen. Die Behandlung kann sich dann auf eine Stabilisierung des Bindegewebes durch Verödung beschränken.
Die sensiblen Rezeptoren des Enddarms können nicht immer unterscheiden, ob der Darm gefüllt ist oder ob lediglich vergrößerte Hämorrhoiden ein Druckgefühl oder Fremdkörpergefühl im Analbereich verursachen. Die Patienten suchen dann oft wiederholt die Toilette auf und versuchen, durch verstärktes Pressen eine Entleerung herbeizuführen. In dieser Situation ist das verständlicherweise kontraproduktiv, da durch die Druckerhöhung die Hämorrhoiden weiter anschwellen und nach unten gedrückt werden, sodass sich die Missempfindungen sogar noch verstärken.
Wie fortgeschritten sind die Beschwerden?
Die allgemein anerkannte Einteilung des Schweregrads bezieht sich auf die Größe, das äußere Hervortreten (Prolaps) und die Notwendigkeit, die Hämorrhoiden dann wieder von Hand zurückzuschieben. Je nach Füllungszustand mit Blut sind die Hämorrhoiden nicht immer gleich groß, eine Norm für die Größe gibt es nicht. Ein Prolaps tritt nicht immer zwingend auf, der Grad der subjektiven Beeinträchtigung unterscheidet sich von Patient zu Patient.
Warum kommt es zu Hämorrhoiden?
Und zum Schluß wieder die Evidenz zum Nachlesen
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